Diarium des Bruder Honestus
Teil 8 - Yorkfeuer 2004


in im Weiler Daasdorf angekommen. Hier findet in den kommenden Tagen eine Feier zu Ehren eines früheren Königs statt. Da es im Rahmen dieser Feier ein großes Feuer geben wird, ist das Ganze nach jenem toten König York benannt - "Yorkfeuer".
Ich werde einige Tage hier verweilen und während des Marktes meine Dienste feilbieten, als auch die restlichen Trauben, Nüsse und das Süßholz, so mir von dem, was ich aus dem Kloster mitnahm, noch geblieben ist.
Zu meiner Freude habe ich hier einen alten Bekannten wiedergetroffen: den Schneider Maternus Uhlenbusch aus Oschenheim, den ich im letzten Jahr in Kyle getroffen hatte. Er will allerdings nicht auch nach Kyle zum Frühjahrsfest, wohin ich unterwegs bin. Er ist in Begleitung eines zweiten Oschenheimers ungenannter Profession namens Schorsch.
Um nach Möglichkeit meine Trauben und Nüsse verkaufen zu können, habe ich mir einen kleinen Platz in der Marktzeile von Daasdorf angemietet, wo ich während des Festes meinen Stand haben werde.

estern Abend nun wurde das Yorkfeuer entzündet, und heute bereite ich mich auf die Weiterreise vor.
Daasdorf und die Umgebung war mir als ruhige Gegend geschildert worden, allerdings bot sich mir da ein anderes Bild. Nicht nur soll ein Ork in der Nähe des Dorfes entdeckt und niedergemacht worden sein - mitten im Larhgotischen Reich! - nein, es wurde gar die hiesige Priesterin ermordet! Und das nicht von irgendwem - nein, der Mörder ist ein Reichsritter, der wohl mit der larhgotischen Königin angereist ist. Diese war hier, um das Yorkfeuer zu entzünden. Da dieser Ritter, Langoras, zu seiner Tat aber angeblich von einer Besessenheit gezwungen worden war, wurde er als Buße dazu verurteilt, zu einer Mission aufzubrechen, die die Königin erledigt haben möchte. Wie mir zugetragen wurde, wollte Langoras allerdings ohnehin auf diese Mission gehen.
Sowieso scheint die Rechtsprechung hierzulande recht lax zu sein. Eine Hexe, die bereits der Praktizierung Schwarzer Magie überführt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden war, wurde dann doch noch wieder begnadigt. Sehr zum Mißfallen meiner ceridischen Bekannten übrigens, die sich bereits auf etwas Zerstreuung gefreut hatten.
Die Beiden hatten mich übrigens dazu eingeladen, an ihrer Verpflegung teilzuhaben. Da sich Maternus als hervorragender Koch erwiesen hat, bin ich darüber natürlich sehr froh gewesen.
Wie dem auch sei, das Yorkfeuer ist nun niedergebrannt, und für die Mission der Königin wurden die dreizehn Freiwilligen gefunden, die dafür benötigt werden, wie zu hören war.
Ich werde nun weiter gen Kyle ziehen.


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© 2004  Hanno Lamp